Neunte Auflage zog abermals Tausende Athleten, 
Hobbyschwimmer und fleißige Spender in den Bann
Mehr als 82500 Bahnen bescheren dem Schwimm-Marathon neuen Rekord

War das eine Freude: Ob in Bütgenbach, Eupen, Kelmis oder St.Vith - überall strömten Tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die Schwimmhallen. Wenn die größte Breitensportveranstaltung der DG ansteht, dann ist man eben dabei. 

Und dass sich die Teilnahme gelohnt hat, macht das vorläufige Gesamtergebnis auf eindrucksvolle Weise deutlich: Rund 4000 Schwimmer legten mit mehr als 82500 Bahnen rund 7000 mehr als im Vorjahr zurück: Bütgenbach 23065, Eupen 23896, Kelmis 20657 und St.Vith 14652. Einer, der sich darüber besonders freut, ist Eddy Kittel, Präsident des Vinzenz Vereins Eupen: »Die uns zugedachte Spende aus dem Schwimm-Marathon ist ein fester Bestandteil unseres Jahresbudgets.« Ohne den Schwimm-Marathon ginge es vielen bedürftigen Menschen in Ostbelgien noch schlechter.

Die Vinzenz Vereine und andere karitative Einrichtungen wie die Caritas oder Wohnraum für alle profitieren von den Spenden: Für jede geschwommene Bahn zahlen die Lions Clubs Eupen und St.Vith auch dank zahlreicher Sponsoren wie dem Grenz-Echo oder dem BRF 25 Cent (Kinder) beziehungsweise 15 Cent (Erwachsene). »Natürlich freuen wir uns, wenn jeder Erwachsene die Differenz von zehn Cent aus eigener Tasche hinzuzahlt«, sagt Lions-Sekretär Karl-Heinz Hergenhahn. Nahezu den ganzen Tag saß er gestern am Spendentelefon. Immer wieder konnte Karl-Heinz Hergenhahn im Radio neue Höchststände vermelden: Seien es Bürgermeister, Fraktionen des RDG, Firmen oder Privatpersonen - die Telefonleitungen glühten und bereiteten den Lions-Mitgliedern im BRF neben »heißen« Ohren auch strahlende Gesichter: »Besonders kurz vor dem Erreichen einer runden Summe häuften sich die Anrufe«, erzählte Karl-Heinz Hergenhahn.

Starke Triathleten

Gerade für Kinder ist der Schwimm-Marathon ein festes Ereignis im Schulkalender: Seit dem Start im Jahre 1996 sind die Schulklassen aus Ostbelgien dabei. Für Robin Boemer, Schüler im ersten Jahr der Pater-Damian-Schule, ist es bereits die vierte Teilnahme: »Voriges Jahr habe ich 20 Längen geschafft. Jetzt will ich 30 schaffen«, sagt der Schüler und springt in den Mittagsstunden vom Startblock ins Wasser der Eupener Schwimmhalle. Vor den Sekundarschülern sind bereits die Primarschüler an den Start gegangen. Doch schon lange vor ihnen waren die Triathleten aus Eupen in Aktion: Um Mitternacht machte sich eine achtköpfige Delegation um den Sportler des Jahres 2003, Patrick Godesar, auf den Weg: Sage und schreibe 800 einsame Längen legte jeder Triathlet zurück, um dann um 7 Uhr im warmen Whirlpool zu regenerieren.

Erst gegen 4.30 Uhr bekamen die einsamen Langstreckenschwimmer prominenten Besuch: Unterrichtsminister Bernd Gentges machte sein Versprechen wahr und begann den dreieinhalbstündigen Kampf um 100 Bahnen. Begleitet wurde der Minister dabei zunächst von Norbert Kever, Sonderbeauftragter der ausrichtenden »Pädagogischen Dienststelle Sport und Schule« der Deutschsprachigen Gemeinschaft: »60 Bahnen bin ich mitgeschwommen, dann habe ich mich um die Vorbereitungen für die Frühschwimmer um 6 Uhr gekümmert«, sagt einer der vielen Motoren des Schwimm-Marathons. Hilfe fand Norbert Kever dabei auch von seiner Kollegin Colette Renardy: Sie gab die geschwommenen Bahnen aller vier Schwimmhallen in einen Computer ein und hatte somit immer den aktuellen Zwischenstand in Sachen zurückgelegter Schwimmkilometer und Höhe der Spenden.

Teilnehmer in Südtirol

Nicht nur in Ostbelgien wurde fleißig geschwommen: Auch vier Schneeklassen nahmen in ihrem Urlaub in Luttach/Südtirol am Schwimm-Marathon teil: »Die Teilnahme der Schneeklassen hat Tradition. Das ist ein gutes Zeichen für den Zusammenhalt in der DG und den sportlichen Wert der Mammutveranstaltung«, freut sich Colette Renardy. Und wieder klingelt ihr Handy mit neuen Ergebnissen.