Großzügige Lions-Club-Spende für Marienheim Raeren
3000 Euro für Dementenfürsorgesystem
 

In einem ausführlichen Grenz-Echo-Beitrag war Anfang vergangener Woche zu lesen, dass freiheitsraubende und menschenunwürdige Maßnahmen in einem Senioren- und Pflegeheim auch gewisse Risiken mit sich bringen können. Um diesen nun entgegenzuwirken und das Risiko besonders für an Demenz erkrankte Bewohner weiterhin minimieren zu können, ohne dabei die Lebensqualität der Betroffenen zu beeinflussen und zu verändern, baut das Marienheim Raeren, das in den vergangenen Jahren sehr viel für die Sicherheit der an Demenz erkrankten Bewohner in punkto Gebäudeabsicherung getan hat, mit dem Dementenfürsorgesystem nun ein neues Projekt auf, das auch die Geländeabsicherung für die Betroffenen gewährleistet.

Auch wenn die Marienheimverantwortlichen sich dessen bewusst sind, dass es wohl nie eine 100-prozentige Sicherheit gibt, besteht dieses System darin, dass an Demenz erkrankte Mitmenschen einen Transponder in Form einer von den Betroffenen selbst nicht zu öffnenden Armbanduhr erhalten. Die Kosten für einen Transponder belaufen sich übrigens auf 300 Euro.

Bewegungsfreiheit
Dieser Transponder, der in Verbindung mit drei Funksäulen steht, die wiederum mit einem unterirdischen Kupferdraht verbunden sind, ermöglicht es den Heimbewohnern, sich in einem Umkreis von einigen hundert Metern frei bewegen zu können. Überschreiten die Betroffenen das bestimmte Gebiet, wird in der Zentrale ein Alarm ausgelöst und das Personal kann sofort reagieren. Interessant ist wohl auch, dass wenn ein Heimbewohner beispielsweise mit einem Angehörigen einen Spaziergang unternimmt, der Besucher einen zweiten Transponder erhält, der den des Heimbewohners neutralisiert, damit sich beide, ohne Alarm auszulösen, auch weiter vom Haus entfernen können.

Bei einem kleinen Festakt anlässlich der schon traditionellen Scheckübergabe seitens des Eupener Lions-Clubs an das Marienheim wurde am Donnerstagabend im hauseigenen Ergotherapie- und Videoraum deutlich, wie wichtig doch dieses Dementenfürsorgesystem für ein Senioren- und Pflegeheim ist.

In seiner Begrüßungsansprache wies Raymond Brodel, Präsident des Marienheim-Kuratoriums, darauf hin, dass der Lions-Club den Marienheimbewohnern schon viel Licht und Freude gebracht habe.  In Bezug auf die Bedeutung des neuen Projektes Dementenfürsorgesystem eingehend, das Direktor Patrick Laschet den Gästen näher erläuterte, führte Brodel aus, dass im Marienheim Raeren inzwischen 74 Menschen mit einer demenziellen Erkrankung leben und zusätzlich fünf Tagesgäste, die ebenfalls an Demenz erkrankt sind, betreut werden.

Wachsender Bedarf
Sichtlich angetan von der Arbeit des Marienheims sowie des neuen Projektes, das auch seitens der Vereinigung »Freunde des Marienheims« mitfinanziert wird, überreichten die beiden Lions-Club-Schatzmeister Joseph Königshoven und dessen Nachfolger Jeff Souren Marienheimdirektor Patrick Laschet einen Scheck in Höhe von 3000 Euro.

Diese finanzielle Zuwendung, so Souren, resultiert aus einem Teil des Reinerlöses der Glückssternaktionen, der dank der Spendenfreudigkeit der Besucher der Weihnachtsmärkte in Raeren und Eupen erwirtschaftet werden konnte. RS