Siebter Wettbewerb des Lions Clubs

Jugendliche malten ihre Bilder zum Thema Frieden

Zum 23. Mal auf internationaler und zum siebten Mal auf lokaler Ebene initiierte der Lions Club einen Wettbewerb der Friedensplakate. Am vergangenen Wochenende wurden im Atelier Kunst und Bühne die Ergebnisse ausgestellt.

Der Lions Club hatte Schüler des Kgl. Athenäums Eupen (KAE), der Pater-Damian-Schule (PDS) und des Robert-Schuman-Instituts (RSI) angespornt, Plakate rund um das Thema Frieden zu erstellen. Dieses Jahr galt das Leitmotiv »Frieden beginnt mit mir«. Jugendliche im Alter von 13 Jahren beschäftigten sich im Unterricht mit diesem Thema. Was bedeutet Frieden für Jugendliche in Eupen? Krieg ist weit weg, aber dennoch werden die Waffen für den Krieg beispielsweise in Herstal – gleich nebenan – gefertigt. »Der Friede, wie wir ihn erleben, ist purer Luxus«, lautete eine Aussage.

Emotionen

Bürgermeister Elmar Keutgen bemerkte zu der Initiative: »Es ist interessant zu sehen, wie sich Jugendliche mit dem Thema auseinandersetzen und ihre Emotionen in den Plakaten widerspiegeln«. Dabei gehe es oft um eine ganz persönliche Auffassung von Frieden, sei es in den Hobbys oder in der Familie.

Die Friedenstaube ist ein beliebtes Symbol auf den Plakaten. Oft wird der Globus mit in die Malerei einbezogen oder beispielsweise verschiedene ethnische Gruppen, die sich die Hände reichen. Michael Müller, Präsident des Lions Clubs Eupen, erklärte zu diesem Wettbewerb: »Ziel ist die Jugendförderung im Bereich Kunst.«

Hundert Werke sind in diesem Jahr beim Lions Club eingegangen, wovon drei ausgezeichnet wurden. Diese drei Bilder werden nach Brüssel geschickt, wo sie nochmal auf nationaler Ebene an einem Wettbewerb teilnehmen. »Eupen nimmt zum siebten Mal an dem Wettbewerb teil und hat es bisher immer in Brüssel auf das Siegertreppchen geschafft. Darauf sind wir besonders stolz«, so Michael Müller. Dieses Jahr wurden die Schüler und ihre Lehrer geehrt. Den Kunstpädagogen galt ein besonderer Dank, da sie das Projekt in ihrem Unterricht erst ermöglichen. Die Ehrenpreise erhielten Vicky Hansen (KAE), Mike Luxen (PDS) und Anita Adlevak (RSI).

Politische Bildung

Unterrichtsminister Oliver Paasch wies auf die interessante Kombination zwischen Kunst und politischer Bildung in dem Projekt. »Im Schuljahr 2009 werden neue Pflichtfächer eingeführt, die diese Punkte aufgreifen. Das Fach Kunst und Musik soll schon den Kindern im ersten Schuljahr Raum für ihre Kreativität lassen.« Kreativität fördere die intellektuellen Fähigkeiten, weil die Schüler ihren abstrakten Gedanken und Ideen durch die Kunst eine Form geben. Die Musikakademie könne Interessenten aufnehmen, die im Unterricht durch einen ersten Kontakt eine Neigung zur Musik entdeckt haben.

Bevölkerungskunde

Was die politische Bildung betreffe, werde im nächsten Jahr der Unterricht »Bevölkerungskunde« eingeführt, dessen Inhalt auch politische Aufklärung ist. »Lange und gerne unbeachtete Themen« wie die belgische Kolonialherrschaft im Kongo sollen hier behandelt werden. Was Krieg als Kehrseite zum Frieden bedeutet, könne sich der durchschnittliche Westeuropäer wahrscheinlich nicht ausmalen. Durch derartige Projekte werde aber etwas Wesentliches weitergegeben: Sich mitteilen ohne körperliche Gewalt durch die Kunst.(jahe)