GE  23.01.98
Vinzenzvereine und Caritas konnten 550 000 F einsetzen, das Geld des Schwimmtages 1997 half vielen Menschen in Not.

Ostbelgien  - Wenn am kommenden Mittwoch über 2500 Ostbelgier ins kühle Naß der Bäder in Eupen, Kelmis, Bütgenbach und St.Vith springen, hoffen die Veranstalter des dritten Schwimmtages in der Deutschsprachigen Gemeinschaft auf einen ähnlichen finanziellen Erfolg wie im Vorjahr.

550 000 F lautete die eindrucksvolle Zahlenbilanz der zweiten Auflage dieser durch das Pädagogische Zentrum »Sport und Schule« organisierten Veranstaltung. Über 2000 Schüler schwammen 15 500 Längen, die vom Lions Club mit je 10 F vergütet wurden. Über das Spendentelefon beim Belgischen Rundfunks wurden 273 000 für diese Initiative gespendet, und 77 000 F gingen ohne vorheriges Versprechen auf dem Konto ein. Der Lions Club rundete die Gesamtsumme schließlich um 45 000 F auf insgesamt 550 000 F auf.

Drei Organisationen

Dieses Geld wurde drei Wohlfahrtsorganisation in Ostbelgien zur Verfügung gestellt: 100 000 F erhielt der Vinzenzverein in Kelmis, 150 000 F gingen an Caritas in St.Vith und der Eupener Vinzenzverein durfte sich über eine Finanzspritze von 300 000 F zur Bekämpfung der Neuen Armut freuen. Im ersten Jahr 1996 hatte der Schwimm-Marathon 400 000 F erbracht.

Heizölzuschüsse

Der Eupener Vinzenzverein ließ die Spende vor allem in sein Projekt »Wintermonate« einfließen. Minimex-Empfänger oder Menschen, die mit einer kleinen Pension auskommen müssen, kamen in den Genuß von Heizkostenzuschüssen. »Wir haben so 45 bis 50 Familien helfen können«, sagte Präsident Eddy Kittel: »Wir übernehmen für die Leute die Heizkostenzahlungen. Niemand bekommt von uns Geld, sondern man muß uns die Rechnung geben«, erläuterte Eddy Kittel die Vorgehensweise. Eine zweite Schiene, über die der Eupener Vinzenzverein dank dieser Gelder habe helfen können, seien die Lebensmittelbons gewesen, die man notbedürftigen Personen ausgehändigt habe.

Auch die Caritas-Gruppe aus St.Vith hat in erster Linie die Mittel bei Personen eingesetzt, die sich in finanzieller Not befanden. »Wir haben Heizölhilfen geleistet, Menschen die Kaution bezahlt, ohne die sie die Wohnung nicht bekommen hätten, und Leuten Geld geliehen, die den Gerichtsvollzieher vor der Tür stehen hatten«, umschrieb Caritas-Animatorin Gredi Rixen die verschiedenen Verwendungen.

Nach dem Motto »Liebe, teile, diene« griff der Kelmiser Vinzenzverein vielen Sozialfällen mit dem Geld des Schwimmtages unter die Arme. »Wir haben mit Medikamenten, Eßwaren und Heizöl geholfen«, berichtete Pfarrer Erich Altdorf, dem zudem monatlich ein Betrag zur Verfügung stand, um den sogenannten »beschämten Armen«, die nicht über ihre Nöte sprechen möchten, zu helfen.

(hegen).